Die Ritterschaft ist das Herz von Vallconnan. Ihr Schwert und ihre Ehre haben das Land seit der ersten Krönung vor über 500 Jahren beschützt und bewahrt. Auch wenn man von adeliger Herkunft ist, muß man erst die allgemeine Laufbahn der Ritterschaft durchlaufen, bevor man in diesen Stand aufgenommen und zum Ritter geschlagen werden kann.
In Vallconnan steht die Laufbahn des Ritters beiden Geschlechtern offen. Sowohl Frauen als auch Männer haben gleichberechtigt in allen Belangen die Möglichkeit, Ritter zu werden, unabhängig von möglichen anderen Titeln (z.B. Lady). Vallconnische Ritter tragen die Anrede „Sir“ (oder „Sires“ für das weibliche Pendant) vor ihrem Namen und meist das ihnen gegebene Lehen im Zunamen.
Mit dieser in den Mittellanden selten vorkommenden Besonderheit und dem Unverständnis manch anderer Reiche haben vallconnische Ritterinnen (allen voran auch manchmal die Königin) immer einmal wieder zu kämpfen, doch auch in Vallconnan ist die Zahl weiblicher Ritter immer noch eher gering.
Der Weg zum Ritter
Für die Ritterlaufbahn muß man als erstes in den Dienst eines bereits bestehenden Ritters treten und als Page beginnen. Ein Page lernt, wie man bedient, Demut und Respekt zeigt und auf all die Dinge achtet, die für einen Ritter wichtig sind. Pagen tragen einen einfachen, kurzen Wappenrock in Blau-Weiß oder ein kurzes Pagengewand (meist blau) mit langen Ärmeln. Eine Waffe außer einem Messer oder Dolch ist dem Pagen in Friedenszeiten untersagt, wenn jedoch ein Kampf ansteht, ist es ihm gestattet, sich mit einer nicht ritterlichen Waffe (Speer, Hellebarde, Kurzschwert, Kriegshammer, Krummschwert o.ä.) zu wappnen. Die Dienstzeit als Page ist von seinem Herrn abhängig.
Wenn der Ritter der Meinung ist, daß sich der Page fähig und würdig gezeigt hat, wird dieser zum Knappen erhoben. Als Knappe trägt und versorgt man die Waffen des Ritters, kümmert sich um die Rüstung und das Pferd, putzt und repariert die Kleidung des Herrn und ist ihm immer zur Seite. Im Gegenzug muß der Ritter seinem Knappen das ritterliche Benehmen, den ritterlichen Kampf und die ritterlichen Tugenden vermitteln und ihn auf sein Ritterdasein vorbereiten. Das Versagen eines Ritters, der sich nicht würdig gezeigt hatte, fällt immer auch auf seinen Rittervater zurück. Knappen tragen wie Pagen in der Regel keine ritterlichen Waffen, lernen jedoch den Umgang mit solchen. Viele Knappen tragen auf ihrem blauweißen Wappenrock das Wappen ihres Rittervaters.
Die Zeit als Knappe ist wieder vom Ritter abhängig. Ein anstehender Ritterschlag muß im Ritterrat vorgetragen und dort befürwortet werden. Den Ritterschlag kann jeder Ritter geben, obwohl es für viele Knappen eine hohe Ehre ist, wenn der König selbst die Klinge des Reichsschwertes auf ihre Schultern legt.
In Ausnahmefällen sind auch sogenannte Feldritterschläge ohne vorherige Abstimmung im Ritterrat und auch in sehr seltenen Fällen ohne vorherige Pagen- und Knappenzeit möglich und in der Vergangenheit hin und wieder vorgekommen. Nach einem solchen Feldritterschlag muss sich der neue Ritter vor dem Ritterrat vorstellen und bestätigt werden. Da die vallconnischen Ritter jedoch sehr gewissenhaft mit diesem Procedere umgehen, ist kein Fall bekannt, dass nach einem Feldritterschlag die Ritterwürde nachträglich wieder aberkannt wurde.
Ein Ritter ist dem König oder der Königin unterstellt und loyal. Der König entscheidet, welches Lehen der Ritter erhält und welcher andere Ritter (mit dem Zusatztitel eines Grafen oder Barons) das Land, in dem dieses Lehen liegt, verwaltet. Oft werden Lehen an die (ritterlichen) Nachkommen eines Ritters weitergegeben, dies ist jedoch kein Erbrecht, sondern nur eine verbreitete Tradition. Erblehen sind nur Trägern höherer Titel zugestanden, (z.B. Graf, Baron).
Die Ritter Vallconnans sind ihrem Heimatland bis in den Tod hinein loyal und werden alles für das Wohl des Königreiches tun. Dabei halten sich vallconnische Ritter an folgende Rittertugenden:
Die Herrendienste:
- Courage (Mut, Furchtlosigkeit)
- Honesty (Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit)
- Protection (Beschütze die Schwachen und Bedürftigen)
- Loyalty (Loylität zur Krone, zum Vaterland und zu seinen Schutzbefohlenen)
Der Damendienst:
- Courtesy (Behandle alle Frauen mit Respekt, Höflichkeit, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit) – früher auch als Gentleness vermittelt
Die Gottesdienste:
- Faith (Stärke im Glauben an die Dreieinigkeit)
- Modesty (Bescheidenheit, keine falsche Prahlerei)
- Purity (Reinheit im Herzen und in der Seele)
- Justice (Gerechtigkeit)
Jeder vallconnische Ritter lebt und agiert nach diesen Grundsätzen, wobei sich das vallconnische Bild eines tugendhaften Ritters aus der gelebten Kombination aller Tugenden ergibt. Ritter, die sich wider die Tugenden verhalten, werden als ehrlos angesehen und verlieren damit ihr Ansehen vor den anderen, im schlimmsten Fall ihren Rittertitel. Jedoch sind solche Ritter in Vallconnan so selten, dass man sich kaum an einen solchen erinnern kann.
Wenn ein Ritter einem anderen die Ehre aberkennt, kann er zu einem Duell herausfordern, welches die göttliche Wahrheit zu Tage bringen soll. Der Geforderte bestimmt Zeit und Wahl der Waffen, während der Forderer den Ort bestimmen kann und die Schwere des Duells (bis zum ersten Blut, bis zur Aufgabe oder bis zum Tod). Es ist ein Akt der Feigheit, wenn ein weit entfernter Ort, ein lange noch nicht erreichter Zeitpunkt oder eine unritterliche Waffe gewählt wird. Jedoch Duelle sind jedoch äußerst selten. Streitigkeiten werden offen und ehrlich, aber meist nicht mit Waffengewalt ausgetragen. Eher hat man schon zwei Ritter stattdessen eine Partie Schach spielen oder ein Wettrennen machen sehen, anstatt das Risiko einzugehen, durch eine Verletzung bei einem Waffengang die Kampfkraft des Reiches zu schwächen.
Ausrüstung und Auftreten
Die ritterliche Waffe ist das Langschwert und die Lanze. Morgenstern, Streitkolben, Zweihandschwert und Streitaxt zählen ebenfalls zu den ritterlichen Waffen, jedoch ist das Tragen dieser Waffen auch Nicht-Rittern erlaubt. Die einhändigen können auch in Kombination mit einem Schild benutzt werden. Der Ritterdolch gehört zwar auch zu den Waffen eines Ritters, wird in einem ritterlichen Händel jedoch nicht benutzt.
Ein Ritter Vallconnans trägt im Felde oder zu offiziellen Anlässen immer einen blau-weiß geteilten Wappenrock, der das jeweilige Wappen des Ritters auf der Brust trägt. Der Rand des Wappenrocks ist mit einfacher oder wertvoller Borde verziert, meist ebenso wie der weitverbreitete farblich gleich aufgeteilte Umhang mit dem aufgestickten Banneradler. Siehe auch Militär. Die gesamte Ausrüstung, die ein Ritter mit sich führen muß, um als Ritter anerkannt zu werden, besteht aus:
(#) Wappenrock
(#) Langschwert
(*) Umhang
(#) Ritterdolch
(#) Rüstung
(#) Wappenschild
(*) Helm
(*) Stiefel
(#) Sporen
(*) Schmuck
(#) Gürtel
(*) Banner / Bannerlanze
(*) Knappe
(*) Page
(* = ist kein Muß / # = ist absolutes Muß)